Mittwoch, 31. Dezember 2014

VON DEN VORSÄTZEN

Mit Vorsätzen habe ich es nicht so.
Sind nur für ein schlechtes Gewissen gut.
Einige Dinge sind mir während des Jahres eingefallen
und ich wollte sie bis Jahresende erledigt haben.
Erraten?
Welches Jahresende habe ich nicht erwähnt.
Also, dann:
AUF EIN FRÖHLICHES NEUERLICHES SCHEITERN!
PROSIT 2015!


Dienstag, 30. Dezember 2014

KRIPPENANDACHT



Der Platz vom Kloster Schönbühel an der Donau ist ein ganz besonderer.
Die Kirche ist immer versperrt, da das Kloster aufgelassen ist,
so habe ich eine Krippenandacht genützt,
um ins Innere zu gelangen.
Für das Pfarrcafe war im Refektorium liebevoll gedeckt,
(ich habe sogar kurzfristig überlegt an der geselligen Runde teilzunehmen)
die Kirche mit Weihnachtsbäumen und Kerzen geschmückt,
alles sehr stimmungsvoll und bemüht.
Und dann wurde bei der Krippenandacht in der Bethlehemgrotte von armen,
unwissenden Heiden gebetet und nur die getauften Christen hätten die Wahrheit und Erlösung abonniert.
Ich fühlte mich um Jahrhunderte zurückversetzt.
Die junge Frau neben mir sang kräftig falsch in mein linkes Ohr
und alles war schrecklich verbohrt und verschlossen -
wie immer schon.
Da nützen auch die vielen Lichter nichts
und die Erwartung auf einen Erlöser wird unerfüllt bleiben.
Da ich mich lieber selbst erlöse, habe ich recht schnell das Weite gesucht.





Und meine Nachmittagsjause in einem gemütlichen Kaffeehaus unterhalb des Stiftes Melk eingenommen.


Montag, 29. Dezember 2014

FRÜHER WAR ALLES BESSER



Warum finden alte Menschen (ich) immer,
dass früher alles besser war?
Also manches schon.
In den kleinen Bächen gab es Fische und Krebse,
es war nicht alles zugebaut,
mehr verschiedene Vögel waren da,
die Lebensmittel waren gesünder,
richtige Geschäfte, wo es Dinge zu entdecken und finden gab, fand man  Allerorten,
viele hübsche Bauwerke waren noch nicht durch die modernen gesichtslosen Einheitshäuser ersetzt,
das Reisen führte in halbwegs bequemen Flugzeugen in Länder, wo man hauptsächlich unter Einheimischen war,
zu Banken hatte man Vertrauen.
Dafür sind heute die Autos besser,
die Kommunikation mit Handy und Internet ist sensationell,
und Menschen fliegen im Weltall herum.
Man kriegt immer noch Schnupfen
und die meisten Krankheiten müssen durchlitten werden,
wenn wir auch älter werden.
Wahrscheinlich ist unterm Strich Vergangenheit und Gegenwart ausgeglichen,
wenn ich mich auch nicht davon abbringen lasse,
dass das Reisen früher viel besser war.
Was damit zusammenhängt,
dass z.B. 1974 4 Milliarden Menschen gelebt haben.
Heute sind wir bei über 7 Milliarden.
Ganz schön eng ist es geworden,
das ist sicher.








Sonntag, 28. Dezember 2014

JETZT IST ER DA


Na, endlich, jetzt isser da.
Der Schnee.
Nur 1 cm und in der Früh hatte es - 10 Grad.
Aber hübsch ist das Weiß.
Mit dem Fuchsschwanz einen kleineren Baum umgesägt,
der auf einen Waldweg zu stürzen drohte.
Ganz schön mühsam, denn mit der elektrischen Motorsäge kann ich nur ums Haus schneiden,
soweit das Kabel reicht.
Und dann noch ein wenig Holz für den Kachelofen geschnitten.
Ich mag diese Holzarbeiten. 
Haben so etwas Archaisches.
Pioniersfrau.
Wir leben inneren Bildern hinterher.







Samstag, 27. Dezember 2014

BESINNLICH

Bei einem Nachmittagskaffee und geschenkten Weihnachtskeksen habe ich mir wiedermal die Lektüre von Henry David Thoreau's: "Walden" gegönnt.

"Dann ließ ich das Ganze liegen, brachliegen sozusagen, denn der Mensch ist um so reicher, je mehr er auf seinem Weg liegenlassen kann." 

"Ich glaube, die Menschen fürchten sich im Allgemeinen immer noch ein wenig vor der Dunkelheit, obwohl alle Hexen gehängt und das Christentum und künstliche Beleuchtung eingeführt worden sind."


Und weil ich gerade dabei war, habe ich mir sein Essay:
"Über die Pflicht zum Ungehorsam gegenüber dem Staat" bestellt.
Ich werde berichten.


Freitag, 26. Dezember 2014

AM 24.12.



Weil heuer alles anders war,
bin ich am 24. auf einen Sprung in die große Stadt gereist.
Mit der Lieblingsfamilie am Friedhof getroffen.
Einfach gut.
Warm und sonnig. Zwischen den Gräbern ein Reh gesehen.



Dann noch eine Runde durch die Stadt gelaufen.
Aber weil so ein Sturm war,
war die eher kurz.
Die Christbaumverkäufer packen die kärglichen Reste bereits ein.



Um Hund und Pferd bläst der Wind.


Die Vanillekipferln vom Demel gibt es wahrscheinlich ab morgen auch im Ausverkauf.






Und bei der Oper sitzt schon der rosa Osterhase.
Schön war's.
Nein, sehr schön war's.
Und in Wien gibt es immer mehr Touristen.
Die Hotels sind komplett ausgebucht.
Menschenmassen.
Und Wahnsinnshimmelsstimmungen beim Autofahren.
Blutrotes Abendrot.



Donnerstag, 25. Dezember 2014

WEIHNACHTSSPAZIERGANG




Die Katze habe ich zu einem Waldspaziergang mitgenommen.
Sie war nicht so besonders begeistert -
das sieht man am Kopfschütteln.






Mit leeren toten Augen schaut vorwurfsvoll der geräuberte Ameisenhaufen.




Glücklicherweise sind Pelzkragerln nimmer modern -
das wäre ein hübscher Anfang.


Mittwoch, 24. Dezember 2014

VOM SCHNEE




Das ist das maximale Schneebild, das ich zustande bringe.
WUNDERBARE FEIERTAGE FÜR EUCH ALLE!


Dienstag, 23. Dezember 2014

VERSCHLAFEN UND BEIM FRISÖR


Bei der Automatentankstelle ist mir der Code für 2! Bankomatkarten nicht eingefallen.
Im Auto beim Weiterfahren, habe ich ihn dann gleich gewusst.
Und beim Kaffeeautomaten habe ich noch im letzten Moment realisiert,
dass der einen Becher untergestellt möchte,
bevor die braune Brühe in einer Überschwemmung endete.
In der großen Stadt war ich beim Lieblingsfrisör,
der körperbehindert ist und ein soziales Herz hat.
D.h. er hat immer ziemlich schreckliche Lehrmädchen.
Jetzt bin ich ja gar nicht sozial und werde zornig,
wenn man mir die Haare abwechselnd mit kaltem Wasser, mit heißem Wasser wäscht,
das Nass in den Hals rinnen lässt,
mich beim Auskämmen reisst,
die Farbe für die Strähnen fast auf meine Jacke kleckert
und überhaupt eigentlich (für jemand in einem Dienstleistungsberuf) unmöglich ist.
Das neue Mädchen ist richtig, richtig dick und rundherum unglücklich.
Nach meiner Beschwerde (mache ich ja sowas von ungern) und dann doch einem Trinkgeld war sie gelöst und fröhlich und hat mich glücklich angestrahlt.
Küchenspychologie: vielleicht erwartet sie Schläge.
Der Frisör hat mir dann noch vom letzten Mädchen erzählt,
das er entlassen musste.
War eine Roma, die als einzige in der Großfamilie gearbeitet hat und keinerlei Unterstützung von Daheim erfahren hat.
Der musste er sagen, dass sie sich waschen solle, besser nicht nach Knoblauch riechen möge, etc.
Aber da sie nicht in die Schule gegangen ist und immer wieder unentschuldigt nicht erschienen ist, war das auf die Dauer nicht zu machen.
Und er möchte jungen Menschen eine Chance geben.
Ist ja wirklich sehr löblich, aber meinen Kopf halte ich nicht so gerne für Sozialexperimente hin.




Montag, 22. Dezember 2014

VON DER NACHT




Heuer in diesen dunklen, kurzen Tagen bin ich in eine tiefe Einsamkeit gefallen.
Begonnen hat es mit dem Eisbruch -
dieses totale Abgeschnittensein im dunklen Haus war ein Schock.
Ich kann gut mit mir Allein sein, aber diese unvorbereitete Klausur hat mir zugesetzt.
Dieser Winter kommt mir dunkler vor, die Tage sind kürzer, als ich sie jemals erlebt habe.
Ich weiß, dass in der tiefen Nacht ein Licht leuchtet,
ich kann es spüren, wenn auch nicht sehen.
Es geht mir nicht schlecht,
eigentlich fühle ich mich wohl,
getragen von einer inneren Heiterkeit.
Jetzt ist Sonnenwende.
Und Zeit sich wieder dem Hellen zuzuwenden.






Sonntag, 21. Dezember 2014

Samstag, 20. Dezember 2014

NACHDENKLICH



Manchmal denke ich:
da müsste es doch mehr geben?
Aber das Leben ist immer nur Tag für Tag.




Freitag, 19. Dezember 2014

KOMPLIMENTE



Manchmal sind Komplimente nett.
Und ich kann mich darüber freuen.
Wenn ich das Gefühl habe, richtig Scheiße auszusehen,
verquollen und verschwollen, weil ich noch immer eine leichte Augenentzündung habe,
und dann kommt jemand, den ich kaum kenne
und meint ich hätte mich seit 20 Jahren kaum verändert und blablabla, blablabla -
 rinnt alles runter wie Öl.
Der sieht wahrscheinlich meine innere Schönheit (grins).
Ich habe mich gleich besser gefühlt.
Und gedacht: wenn ich schon furchtbar aussehe, sehen es wenigstens die anderen nicht.




Donnerstag, 18. Dezember 2014

NIZZAREST



Am Meer.



Wasserspiele beim Weihnachtsmarkt.
Ein Vergnügen für Kinder.











Mittwoch, 17. Dezember 2014

WEIHNACHTSGEFÜHLE



Irgendwann jetzt einmal, nachdem aus dem Radio die süßlichsten Weihnachtsgesänge tönten,
habe ich mich verständnislos aufgemacht, darüber nachzudenken, was Millionen Erwachsene dazu bewegt, alljährlich in einer Welle von Gefühlsduselei zu versinken.
Ist es das Ankämpfen gegen die Dunkelheit ?
Bewahren flackernde Lichter vor der inneren Leere?
Punschselig. Glühweintrunken. Ganssatt.
Die ganze halbe Welt im Weihnachtsrausch.
Eines der beliebtesten Geschenke im heurigen Jahr sind Drohnen.
Vielleicht verschenken wir demnächst Maschinengewehre.
Der Weihnachtsfriede im Zeichen des Krieges.
Und ein sehr nützlicher Beitrag zur Vermeidung der Klimaerwärmung wäre der Verzicht auf all den Konsumschrott.
Ist doch der helle Wahnsinn, was für ein bisserl Vorspielerei von heiler Welt produziert wird.
Aber lasst euch die Freude nicht verderben,
ich muss ja nicht alles verstehen.




Dienstag, 16. Dezember 2014

DIE REICHEN





Meine Gedanken bei einer Wanderung ums Cap Ferrat:

Die Mauern höher,
Zäune werden aufgestockt,
der Platz wird enger,
das gemeine Volk drückt nach.
Aber auch die Reichen sind nimmer das, was sie einmal waren.
Die Russen, Bulgaren, Ungarn - Plebs, aufgewachsen im Plattenbau oder der Kommunalka -
kaufen alles auf, können sich alles leisten,
nebenan in Monaco ein Penthouse mit einem Quadratmeterpreis von 100000 €.
Die besten Plätze sind schon vergeben.
Die Bemühungen müssen verstärkt werden,
um dem Druck der armen Massen standzuhalten.
Angst treibt Gier.
Anstrengend dieses Raffen und Verteidigen
dieses Sichern und Abgrenzen -
wie frei macht Besitzlosigkeit.
Doch beim Anblick der vielen Obdachlosen in Nizza, kommt mir das Nichthaben auch nur begrenzt lustig vor.



Montag, 15. Dezember 2014

WINTERSONNE





Die Promenade des Anglais heisst nach den Engländern,
die bereits vor über 100 Jahren das milde sonnige Winterklima ihrem Grauregen vorzogen
und in Nizza überwinterten.
Dem Gedanken könnte ich etwas abgewinnen -
auch heute ist man noch auf der Suche nach Knochenaufwärmung.






Veilchen- und Jasminkonfitüre habe ich eingekauft.
Diese Zuckerbomben, die vor den Augen der Kunden fabriziert werden,
sind köstlich.
Und wenn schon keine Sonne, dann wenigstens Süßes.







Antibes.