Sonntag, 30. September 2012
Samstag, 29. September 2012
GEDANKEN
Schade, dass man erst wenn man alt ist, so ist wie man ist.
Viel entspannter und glücklicher könnte man leben,
wenn man schon in jungen Jahren so wäre, wie man ist.
Das Leben hätte dann etwas von einem breiten ruhigen Fluss.
Unaufgeregt und friedlich mit seltenem Hochwasser ab und an.
Viel entspannter und glücklicher könnte man leben,
wenn man schon in jungen Jahren so wäre, wie man ist.
Das Leben hätte dann etwas von einem breiten ruhigen Fluss.
Unaufgeregt und friedlich mit seltenem Hochwasser ab und an.
Freitag, 28. September 2012
OSTALGIE
Meine Ostalgie, ich denke an den gesamten ehemaligen Ostblock und nicht nur die DDR,
kann ich nicht wirklich begründen.
Vielleicht stammt sie von meiner tschechischen Großmutter, die das schönste Mädchen im Dorf war, um die sich mein Großvater als ortsfremder Brautwerber mit den einheimischen Burschen prügeln musste.
Schon als Kind bin ich oft mit meinen Eltern nach Tschechien gereist,
was in den damaligen Zeiten sehr abenteuerlich war. Vieles ist mir vertraut und doch ist das Land fremd geblieben.
Zu Sprachkenntnissen hat es nie gereicht. Aber ich gehe allgemein mehr als Beobachterin, denn als Kommunizierende durchs Leben.
In vielen Ländern des Ostens war ich, nicht in allen, z.B. Rumänien steht noch auf meiner Liste.
Möglicherweise ist es das Andersartige, das mich anzieht.
So nah und doch sehr verschieden.
Donnerstag, 27. September 2012
KNAUSRIG
Manchmal bin ich richtig kleinlich, knausrig, sparsam, eine Centfuchserin.
D.h. für manche Dinge mag ich nur wenig Geld ausgeben oder ich ich möchte zu den satten Gewinnen mancher Institutionen nicht meinen Beitrag leisten.
Apotheken und Pharmafirmen gehören dazu.
Dieser Tage wollte ich Aspirin kaufen und hatte irgendwo gehört, dass es auch für diese Tabletten Generika gibt.
Nach längeren Verhandlungen und einigermaßen unwillig verschwand die Apothekendame dann im Hinterzimmer und brachte das Gewünschte.
Ascorbisal - 20 Tabletten um sage und staune 1,25 €.
Für die Differenz zum herkömmlichen Medikament ging sich locker Kaffee und Kuchen aus.
Und gefreut habe ich mich auch noch.
Mittwoch, 26. September 2012
FRAU SELTSAM
Ab und an finde ich mich ein wenig seltsam.
Durch einige Bereiche des Lebens gehe ich mit der absoluten Nullwahrnehmung.
Vieles, was mich nicht interessiert, sehe ich nicht.
Z.B. wurde ganz in meiner Nähe eine neue Holzhütte aufgestellt.
Eine Nachbarin hat mit mir darüber gesprochen und ich musste sagen, dass ich zwar immer wieder vorbeifahre, sie aber noch nie gesehen hatte.
War mir richtig peinlich, ich glaube, ich bin sogar rot geworden.
Keinerlei Aufmerksam richte ich auf das Ummichherum, solange meine Grenzen unberührt bleiben.
Eine Einsiedlerin eben.
Dienstag, 25. September 2012
VOM WANDERN
In der Stillensteinklamm.
Für dieses Jahr war ich genug in düsteren Schluchten unterwegs,
wo die Felsen vom Wasser durcheinandergewürfelt wurden,
Bäume modernd quer und kreuz liegen,
und sich das Dunkle verbirgt.
Ein altes Wasserrad.
Es kann 5 kW/h Strom erzeugen. Genug für einen Haushalt.
Warum gibt es nicht viel mehr dieser einfachen Energiequellen?
In Österreich gibt es eine Menge Häuser an fließenden Gewässern.
Montag, 24. September 2012
DIE PARADEISER SIND NICHT AUFZUHALTEN
Verändert sich ständig.
Meine Großmutter sprach noch von Parapluie, Trottoir, Portemonnaie und Tramway.
Wir verlieren gerade Paradeiser, Erdäpfel, Ribisel, Marmelade, Polster, Sackerln und noch einiges mehr.
Ich kämpfe zwar täglich darum, doch die Verluste sind nicht aufzuhalten.
Dafür kriegen wir Begriffe, wie chillen und chatten, die Fleischlaberln werden zu Burgern und alles gibt es in XXXLarge.
Es ist ja in Ordnung, Sprache ist nichts Totes, Unverrückbares, Beständiges.
Aber ein bisserl trauere ich den Paradeisern nach.
Sonntag, 23. September 2012
BULGARIENSPLITTER
Wandmalereien im Backovo-Kloster.
Ich liebe diese Fresken und die Ikonen der slawischen Kirchen.
Hier geht es bunt zu.
Heilige allüberall, die Frommen küssen die besonders wundertätigen Ikonen
und gehen vielleicht ein wenig getröstet und gestärkt heim.
Die Toiletten sind in dem Kloster nicht so besonders.
Auf der Bühne, die seit 2000 Jahren bespielt wird, fand gerade eine Tanzprobe statt.
Die besonders malerischen Häuser der Altstadt gruppieren sich auf dem Hügel.
In dieser abenteuerlichen Waldhütte habe ich eine Suppe gegessen und auch gut überlebt.
Ganz im Gegensatz zum Sandwich am Flughafen.
War eine neue Erfahrung für mich: mit Durchfall im Flieger zu sitzen.
Die armen Hunde hier fressen auch Brot.
In Sofia habe ich es damit versucht,
da gibt es im Zentrum einige Touristenvorzeigehunde mit Halsband.
Die schauen ziemlich gut genährt aus und haben meine Gaben angeekelt verschmäht.
Ziemlich peinlich, die Brotstücke blieben einsam am Pflaster liegen.
Naja, vielleicht hatten dann die Ratten etwas davon.
Samstag, 22. September 2012
IM HERBST ANGEKOMMEN
Noch wärmen Sonnenstrahlen
den späten Nachmittag
Schwäne im Teich
gleiten gemächlich
satt von der Fülle des Sommers
nichts wissend von der Not der kalten Zeit
die da kommen wird
gleiten gemächlich
satt von der Fülle des Sommers
nichts wissend von der Not der kalten Zeit
die da kommen wird
Freitag, 21. September 2012
VON DEN SCHUHEN
Abgelegte Schuhe sehe ich gerade immer wieder.
Im Wald, im Vorgarten, geschmückt, bepflanzt.
Meine Ideen dazu:
alle alten Fussschmücker einer weiteren Verwendung zuzuführen.
Rund ums Haus mit lieblichen Blümlein versehen,
das hätte schon etwas.
Oder als Beeteinfassung, als Mobile, im Winter als Futterschüsselchen für Vögelchen in die Bäume gehängt ...
Rote, grüne, blaue, bunte Teile, die uns ständig an viele gelebte, verlaufene Stunden erinnern.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Und wir müssten uns von den vielen geliebten bunten Tretern nicht schmerzhaft auf ewig trennen.
Diese Vorgartenbehübschung finde ich durchaus interessant.
Jede(r) kann sammeln, was er/sie mag.
Donnerstag, 20. September 2012
ZEITREISE
Ein Hallenbad wie aus 1001 Nacht.
Überall bröckelt der Putz, das Verblichene verströmt morbiden Charme,
ermöglicht Erinnerungen an einen indischen Maharadschapalast,
bietet Raum für Träume und Geschichten.
In den Umkleideräumen nackte Mädchen mit tätowierten chinesischen Zeichen überm Hintern, sofort fallen mir Geisha-Erzählungen ein, bezaubernd ätherische Wesen.
Zeitreise durch Vergangenes, Erlebtes, Fantasiertes, Gelesenes.
Eine Mischung aus Fiktion, Gegenwart und Träumen.
Darin schwimmend im klaren Wasser die Bahnen ziehen.
Zeitreise durch Vergangenes, Erlebtes, Fantasiertes, Gelesenes.
Eine Mischung aus Fiktion, Gegenwart und Träumen.
Darin schwimmend im klaren Wasser die Bahnen ziehen.
Mittwoch, 19. September 2012
VOM HEIRATEN
Ein Bild von einem Mann.
Im weißen Anzug mit weißen Lilien in der
Hand
stand er da, vor der russischen Kirche in Sofia.
Der Pope wartete, er wartete, seine Begleiterin (wohl die Mutter) telefonierte hektisch ...
...und die Braut kam nicht,
und sie kam nicht ...
und sie kam nicht ...
ein schöner Mann, ganz in Weiss ...
ein bisserl wie Mario Adorf, nur jünger ...
ein bisserl wie Mario Adorf, nur jünger ...
wenn ich besser angezogen gewesen wäre, hätte ich ihm einen Antrag gemacht.
Dienstag, 18. September 2012
WAS MACHT FRAU AM SONNTAG IM STRÖMENDEN REGEN IN SOFIA?
Sie setzt sich in eine bulgarisch-orthodoxe Kirche und beobachtet Taufen.
Nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene werden getauft. Kuchen, Süßigkeiten, Wein und Blumen, die Gaben der Gäste, werden auf einem Tisch aufgebaut. Der Kopf des Täuflings wird dreimal mit Wasser übergossen, er wird am Körper gesalbt, Haarsträhnen werden abgeschnitten und dem Paten übergeben. Verschiedene Rundgänge im Kreis und hinter die Ikonastase führen den Täufling in sein neues Leben ein.
Ein schönes intensives Ritual.
Sonntag ist auch ein guter Tag zum Heiraten.
Besonders wenn es eine Regenpause gibt.
Im Zentrum von Sofia entspringen heiße Thermalquellen.
Die Menschen füllen hier ihre Wasserflaschen für Heilanwendungen daheim.
Und am Abend am Flughafen wieder strömender Regen.
Montag, 17. September 2012
Donnerstag, 13. September 2012
VERREIST
Ganz kurz bin ich dahin.
Schau ma mal, ob ich mit Geschichten oder lieber schweigsam wiederkomme.
Einstein:
"Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muss sich vorwärtsbewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren."
Einstein:
"Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muss sich vorwärtsbewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren."
Mittwoch, 12. September 2012
BEIM NACHBARN
Über die Grenze nach Tschechien fahre ich gerne.
Dort gibt es richtige Urwälder,
in denen man archaisch anmutende Begegnungen haben kann.
Ein paar Pferde da und dort.
Alles ist ein wenig wilder, ein wenig ungepflegter, ein wenig ursprünglicher.
Und das Wirtshaus mitten in den Wäldern rundet den Ausflug angenehm ab.
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