Donnerstag, 17. September 2020

HEINRICH HEINE



Bei der Caritas lag schon das letzte Mal ein schwerer Reprintband von Heinrich Heine.
Und da er auf mich gewartet hatte, durfte er diesmal mit.
Neben zwei Gwanderoberungen.
Aber der Heine enttäuscht.
Mit all dem Herzeleid gefallen mir die Verse nicht.
Wahrscheinlich gehen die 5 kg Papier wieder zurück an den Sozialladen.

"Warum sind denn die Rosen so blaß,
O sprich, mein Lieb, warum?
Warum sind denn im grünen Gras
Die blauen Veilchen so stumm?

Warum singt denn mit so kläglichem Laut
Die Lerche in der Luft?
Warum steigt denn aus dem Balsamkraut
Hervor ein Leichenduft?

Warum scheint denn die Sonn' auf die Au'
So kalt und verdrießlich herab?
Warum ist denn die Erde so grau
Und öde wie ein Grab?

Warum bin ich selbst so krank und so trüb',
Mein liebes Liebchen? sprich!
O sprich, mein herzallerliebstes Lieb,
Warum verließest du mich?"

8 Kommentare:

  1. Du hast recht, Ingrid. Solche wehleidigen Jammertexte braucht kein Mensch. Und zur Zeit schon gar nicht. Wäre hier nicht der Name Heinrich Heine, würde man von Herz-Schmerz-Lyrik reden oder von Kitsch. Aber auch die alten Meister hatten wohl ihre sentimentalen Ausrutscher. :--)
    Dafür ist das Foto mit dem blumigen Selbstportrait ein feiner Hingucker. Ich freue mich darüber.
    Herzlich,
    Brigitte

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    1. der heine-band ist groß und schwer und alle gedichte sind voller herz/schmerz/leid/tod/trauer. kein einziges gefunden, das mir gefällt. kann man nicht brauchen.
      hab einen feinen tag!
      liebe grüße
      ingrid

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  2. Ich hab mir vor Jahren mal einen Gedichtband von ihm gekauft und war auch enttäuscht. Alles so traurig. Und wie Brigitte schon sagt: das braucht kein Mensch.
    Kann weg ;-)

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  3. Da hat einer einen ordentlichen Schwermutliebeskummer gehabt!
    Ein Kummer, der nicht spricht, nagt am Herzen, bis es bricht.(W.Shakespeare)
    Der Heine tat also anders.

    Dem Herzen wird verboten
    zu denken an die Toten.
    Wir denken an das was ist vorbei
    und das entlockt manchen einen Schrei.
    Das Alte ist vorbei,
    es sortiert sich alles neu.
    Wenn es im Herzen regnet,
    fallen Tropfen aus den Augen.
    Wie das heute klingt?
    Der gewünschte Partner ist zur Zeit leider nicht verfügbar.
    Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Schwermut davon.
    Dann wird es ertragbar.

    Der Heine würde heute schauen!
    Schönen Donnerstag
    hibisca

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  4. ein schönes selbstportrait, ein rührseliges gedicht. ich lese bei heine am liebsten die harzreise, aber die zeiten sind schon lange her, vielleicht sollte ich nochmal nachlesen...
    hab es gut, gruß roswitha

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    1. ja. vielleicht nimmst du dir mal die harzreise vor. geschmack verändert sich - oder manches mag man ewig.
      liebe grüße

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