Dienstag, 31. Juli 2018

BAROCKES ESSEN

 
Wer sich der Illusion hingibt, dass unsere Welt einmal besser oder schlechter war,
für den habe ich den Text aus einem alten Buch um 1600,
verfasst von Johannes Jacob Wecker,
Physiker, Arzt, Alchemist, Philosoph.
 
 
Ein gebraten lebendige Gans.
Nim ein lebendige Gans, rupf sie, ausgenommen Hals und Kopf, mache rings um sie ein Feuer nicht zu nah, auf dass sie nicht ersticke, sondern dass sie allgemein brate.
Stelle zu ihr ein Geschirr damit sie oft mög trinken. Demnach nim Apfel schneide sie klein,
koche sie in einer Bratpfanne, treffe oft damit die Gans, damit sie eh werde gebraten,
rucke das Feuer näher zu ihr, aber doch nicht zu vast, uns so sie anhebt zu kochen,
lauffer sie innwendig im Feuer umher, und begehrt zu fliehen, welches so sie es nicht kann,
zu wegen bringen, trinket sie ohn underlass,
sich zu erlaben und zu erkühlen,
und so es heiß worden, bratet oder kochet sie auch inwendig.
du sollst aber ohn Underlass das Haupt und Herz mit einem feuchten Schwam erkülen.
Und so sie anhebt umzufallen,
nimm sie hinweg von dem Feuer, lege sie in ein Blatt
und gib sie den Gästen zum essen.
So ist sie gebraten und lebet noch und schreiet so man von ihr schneidet,
welches vast lustig zu sehen.
 
 
Mahlzeit!!
Dagegen erscheinen sogar heutige Massentierhaltung und automatisierte Schlachthöfe harmlos.

6 Kommentare:

  1. Menschen sind so! Das macht das Leben auf diesem Planeten leider ziemlich unattraktiv! Denjenigen, der solche Sachen macht, sollte man ähnlich "braten"! Schade, ist das Leben kein Ponyhof, ich wäre sowas von dafür. herzlich, Ursula

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  2. Um Gottes willen! Das ist ja der reinste Sadismus.
    Tja, was soll man da sagen: Pfui Teufel!
    Die Menschheit wird nicht besser, nur variantenreicher...
    Herzlichen Gruss zum Monatsausklang,
    Brigitte

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  3. satanismus ist das! sehr deutlich auch heute betrieben, nicht nur am tier, auch am kind.
    (eine million kinder verschwinden pro weltweit)
    mensch muss nur hingucken und es laut aussprechen, weil es sonst niemals endet oder wenigstens weniger wird.
    ich kann nicht sagen, dass ich den mut gepachtet habe, wohl aber die verzweiflung, um wenigstens EINE kreatur zu retten.

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  4. ich komme schon mit solchen lappalien kaum klar
    (auszug aus meinem blogeintrag, nunmehr auf privat wegen der datenschutzerpressung)
    "Gestern habe ich in Fürstenberg einen angebundenen, völlig abgemagerten, traurigen Hund an der Straße gesehen. Ich habe sofort sowas wie einen Heulanfall bekommen. Die Energie um das Tier herum war Traurigkeit, Elend...... Erster Impuls: abbinden, mitnehmen, und das alles zügig.
    Das dauerte gefühlte Ewigkeiten.
    Dann bin ich rein in das Geschäft, wovor der Hund angebunden war und ein Mann war drin, zwei Kinder auch, die nicht unbedingt zu ihm gehören mußten und sehr still waren. Mädchen. Ich habe gefragt, ob der Hund draußen zu ihm gehört. Er war in einem Gespräch mit der Verkäuferin und sagte nur kurz "ja"! Ich sagte: dann ist ja alles gut! Ich dachte schon, der Hund wäre ausgesetzt worden.
    Ich kann den Vorfall nicht vergessen, denn es war soooo offensichtlich, dass es dem Tier nicht gut geht.
    Das war kein Assi, der Typ, vielleicht aber ein Sadist? Ich kann die Hundeaugen nicht vergessen und den abgemagerten Körper. Das war kein alter Hund, eher höchstens 4 Jahre alt."

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  5. Die gute alte Zeit kannte kein Mitleid mit Mensch und Tier, früher war eben nicht alles besser.

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