Montag, 9. August 2010

DIE NEUEN NEGER

Anscheinend können wir ohne Diskriminierung einzelner Gruppen nicht leben.
Zu Negern sagt man jetzt Schwarzafrikaner und Eskimos heißen politisch korrekt Inuit, Lebensmittel, deren Namen von den Begriffen abgeleitet wurden, werden tunlichst umbenannt - wieso heißt die Firma Eskimo noch so und nicht Inuit?
(Kein Negerkuss, Mohr im Hemd, Indianer mit Schlag. Warum regt sich niemand über Russen und Frankfurter auf? Europäer dürfen gegessen werden?)
Dafür gibt es jetzt andere Gruppen, auf die gesellschaftspolitisch hingehauen werden darf.
Die Raucher und die Dicken.
Was sich da in den letzten Monaten an Irrsinn tut, ist ganz erstaunlich und ich kann mir nicht erklären, welche Lobbys dahinterstehen. Die Aktionen sind ja ganz nett, es gibt aber immer mehr Raucher. Genauso wie trotz all der Light-Produkte die Menschen immer fetter werden.
Die Raucher werden in die hintersten Kämmerchen oder ins Freie verbannt, jetzt sollen womöglich auch die Zigarettenpackungen vereinheitlicht werden. Mit allen möglichen Drohsprüchen sind sie bereits versehen. Rauchen ist wirklich völlig out und es braucht schon ein gesundes Selbstbewusstsein, um sich damit nicht schlecht zu fühlen. Wenn man/frau zu dick ist, detto.
Der richtige Staatsbürger ist rank und schlank und gesund und sportlich mit einem Wort: perfekt.
Wieso fällt mir Retorte dazu ein??
Welche Gesellschaft ist das, die ständig maßregeln und diskriminieren muss, um sich selbst besser zu fühlen?
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Ich habe einmal geraucht und empfinde heute rauchfreie Räume als sehr angenehm. Mein Übergewicht hält sich auch in Grenzen. Also gehöre ich zu den erwünschten Einwohnern ohne sichtbares Fehlverhalten. Langsam werde ich wohl zu alt, das wird dann die nächste Gruppe sein, die aus den Reihen der Guten ausgeschieden wird.

15 Kommentare:

  1. wie wahr :-)
    es ist besser man ist ein alter, dicker Raucher,
    dann bekommt man nur einmal sein Fett weg :-))
    lg
    Karl

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  2. ...........und verspricht spätestens mit 70 Jahren bei R O T über die Kreuzung zu gehen, denn das entlastet das Gesundheitssystem.

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  3. karl:
    herzlich habe ich über deine worte gelacht. du hast ja so recht ...
    lg

    heide:
    mein freund sagt immer, demnächst wird es einen entsorgungsschein für 70jährige geben.
    lg

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  4. gibt es einen Stichtag? bin schon 73 :-))

    lg
    Karl

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  5. karl:
    mal den teufel nicht an die wand! wer weiß, was wirklich noch auf uns zukommt! in anderen ländern, z.b. in den usa ist es ganz anders. vielleicht weil dort die versicherungen privat sind.
    lg

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  6. Wir sind echt eine inkonsequente, intolerante, spinnerte Gesellschaft, die je lighter je breiter wird.

    Aber was soll's. Da müssen wir durch, sozusagen durch dick und dünn...

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  7. brigitte:
    je lighter - je breiter finde ich köstlich.
    hab einen schönen tag!

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  8. ignorieren. leben uns sich wohlfühlen, ob dich oder dünne, raucher oder nichtraucher-jedem sein eigenes (bier) - ach ja, macht ja auch dick - na und?
    sie werden immer etwas befürworten und ausgrenzen - das ist rein wirtschaftliches interesse.ihnen hinterher laufen wäre das übelste. davon gibts leider genug.

    rosadora

    und deine schönen blumen und dein wunderbares foto, vergessen wir das doch alles nicht dazwischen...

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  9. rosadora:
    du hast ja so recht. einfach nicht darum kümmern. es ist mir nur wiedereinmal aufgefallen, weil diese nichtraucherkampagnen gerade so hohe wellen schlagen.
    lg

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  10. da hast du etwas formuliert, was mir immer wieder bei meinen stadtbesuchen durch den kopf geht...umso mehr gilt für mich dieser astrid-lindgren-spruch, der im blog von milonga zu lesen ist:
    lass dich nicht unterkriegen, sei frech, wild und wunderbar.

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  11. sonia:
    danke für den schönen astrid-lindgren-spruch.
    alles immer viel zu wenig. es ist viel einfacher verzagt und angepasst zu sein.
    lg

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  12. Da sitz ich, rauchender dicker alter Neger in Lappland, neben mir meine dicke alte Eskimofrau und die sieben rauchenden Eskimokinder, und wir freuen uns auf den Eskimo-Lutscher in Rosa um einen Schilling.

    (Wobei, das mit den rauchfreien Lokalen find ich gar nicht so deppert, weil ich muß meine Pfeife wirklich nicht in andere Nasen paffen)

    Mit der Ächtung von Worten ist sehr wenig gewonnen, weil es kommt drauf an, wer sie wie benutzt.

    Ich hab "Tschusch" wirklich jahrelang, also vor sehr vielen Jahren, für Menschen vom Balkan, deren Namen ich nicht wußte, verwendet, sowie ich gesagt habe, "die Blonde", "der Dicke", "die Alte".

    Ich hätt auch Neger gesagt, aber da war keiner.

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  13. josef:
    rauchfreie lokale mag ich auch, aber das hat mit der raucherverfolgung ansich nix zu tun.
    einen schönen tag und hoffentlich sin ma net nega (darf ma das noch sagen?)

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  14. www.http://mirgehtsdochgut.blog.at11. August 2010 um 00:19

    Tief drinnen in jeder älteren, übergewichtigen, rauchenden, inkonsequenten, intoleranten Person, wohnt eine jung gebliebene Person die sich wundert wie das alles geschehen konnte.

    Und nachdem man Zigeuner auch nicht mehr sagen soll, die heißen ja jetzt Roma, kann ich mein Zigeunerschnitzel auch auf Romaschnitzel umtaufen.

    Trotz aller Veränderungen im Leben habe ich imer das Gefühl, dass ich immer gerade in der besten Zeit meines Lebens lebe.

    Lg.Helga

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  15. helga:
    deine worte sind weise. und für "die immer beste zeit deines lebens" bewundere ich dich.
    lg in den tag

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