Sonntag, 11. Oktober 2009

BEDÜRFNISLOSIGKEIT

Meine enge Hose hat mich in eine neue Bedürfnislosigkeit geführt.
Ich kann nur sagen -
das ist grenzgenial.
Vorbei die Zeiten des Überlegens -
was ziehe ich an
wie will mich der neue Tag sehen
was passt dazu.... etc.
Inzwischen gibts eine zweite enge Hose
und jeder aufkeimende Morgen sieht mich in den gleichen Klamotten.
Schuhproblem hab ich auch nicht,
seit meine Zehe gebrochen ist
passen mir nur zwei Paar.
Es gibt Menschen, die tragen immer schwarz
um der Kleiderfrage zu entgehen
um sich keine Gedanken machen zu müssen.
Einstein wollte sein Leben auch nicht mit Bekleidungsüberlegungen belasten.
"Wozu Socken? Sie schaffen nur Löcher!"
Meine neue Bedürfnislosigkeit macht mich zu keinem Einstein,
aber sie bringt mich ihm eine Spur näher.
Nein -
Spaß ohne
ich empfinde das gerade als sehr befreiend und erleichternd
und es erstaunt mich immer wieder
wie kleine Dinge, die jahrelang wichtig waren,
sich verändern und plötzlich kein Thema mehr sind.
Das lässt mich hoffen
für die großen Probleme.

9 Kommentare:

  1. Der Mut zum Minimalismus kommt mit den Jahren.
    Aber auch meine Meinung frei heraus zu sagen ist ein Privileg meines Alters.
    Ich lass mich nicht mehr verbiegen und angepasst bin ich schon lange nicht mehr.
    Ich genieße diese Lebensform ebenfalls.
    Endlich habe ich die Gedanken abgeworfen, "man" soll, "man" muss, "man" kann doch nicht!
    Ich höre meinen Vater bei dem Wort "man" im Grab rotieren.
    Bis zum heutigen Tag verwende ich es nur widerwillig.
    Höre ihn verärgert fragen: Wer ist m a n ?

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  2. heide:
    du hast einen klugen vater gehabt. da hast du sicher vom start weg einiges mitbekommen.

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  3. und wild herum tanzen geht ja auch in engen höselchen:-)

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  4. sonia:
    naja, geht schon, ist aber weniger meines.

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  5. ich habe gerade meine garderobe
    um ein paar teile erweitert
    und frage mich stirnrunzelnd ob das so klug war
    wahrscheinlich sieht mich herbst und winter doch wieder nur in jeans und flanellhemd
    minimalismus ist mir ein liebes thema
    wenn ich gerade auch das gegenteil praktiziere
    nach all den jahren verzicht endlich herzenswünsche erfüllt

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  6. Birgit, gerade das ist die schönste Form von Minimalisus, "es" haben können aber nicht müssen und wollen.
    Scheinbar ein Widerspruch?
    Nein, für mich die beste Lebensweisheit.
    Lieben Gruß in die Runde.

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  7. birgit:
    ich kaufe so ab und an kleider oder röcke, die ich NIE trage. weil ich dann keine passenden schuhe habe oder zu unbequem oder oder ...
    vielleicht fühlst du dich in deinen herzenswunschstücken völlig anders?

    heide:
    minimalismus als ausdruck und ihn leben wollen, aber nicht müssen - toll.
    minimalismus, weil er gerade spass macht.

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  8. Mit der engen Hose könnt ich mich neben dich stellen!
    Die Hälfte des Jahres trage ich eine manchmal mehr oder weniger enge Hose und ein zerschlissenes Oberteil, Hüzn im Garten und Patschen im Haus. Wenn ich zum Billa fahre, verkleide ich mich ein wenig und ziehe Schuhe an, die nach einer halben Stunde drücken (seit mein Haxerl gebrochen und die Bandln gerissen). Aber dann kommt die Großstadtzeit und ich zwänge mich in die Gewänder, die der Wiener Kleiderschrank hergibt oder fahre auf die Mariahilferstrasse :-))
    Bald wird es so sein.
    Liebe Grüsse aus dem total verschneiten Ausseerland

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  9. wienermädel:
    das waldviertel ist auch voller schnee. und die engen hosen sind ganzjahreshosen - wunderbar. jetzt brauche ich aber schon bald leggins drunter.
    lg

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