Freitag, 4. Oktober 2024

VOM NÄHREN


Der Herbst hat beschlossen,
mich auch weiterhin zu nähren.
Eine Menge Parasole im Vorbeifahren in der Wiese gefunden.
Die Stengel liegen bereits am Kachelofen zum Trocknen.
Für Pilzpulver. 
Vom Vorjahr habe ich noch Pilzpulver,
aber das ist egal, es hält sich länger.
Für Suppen, Eintöpfe, für alles.
Anstatt gekaufter Gemüsebrühwürfel.
Ziemlich viel Essen ist das.
Eine Kappe habe ich bereits in eine feuerfeste Schale ins Backrohr gelegt.
Nur gesalzen und gebraten.
Hat nett geschmeckt.
Mit einem Yoghurt Dip kann ich das nochmals zubereiten.
Und Schwammerlgulasch.
Paniert mag ich sie nicht.
Die Lamellen saufen sich mit Fett an und das schmeckt dann schwer.
Essen für einige Tage.
Und ich kann schon wieder die Augen im Freien verschließen,
damit ich über die Geschenke der Natur hinwegsehe.
Nahrungsüberangebot.
------
Seit Corona bin ich misstrauisch geworden.
Hinterfrage alle Meldungen:
wem nützt es, wer verdient daran, was will damit erreicht werden?
Die nächste Variante ist:
ein Thema wird rauf und runter gebetet. Aufregung wird erzeugt.
Meine Frage dann:
was wird im Hintergrund unbemerkt gespielt, wenn alle Aufmerksamkeit auf das
Vordergründige gerichtet ist.
Die wichtigen zukunftsbestimmenden Neuerungen werden klammheimlich an uns vorbei geschwindelt.
Während wir uns über schaumgeschlagene, aufgebauschte Nichtigkeiten aufregen sollen.



 

Mittwoch, 2. Oktober 2024

VERWANDTE


Das Altwerden ist so eine Sache.
Mit etlichen Nachteilen.
Ich habe eher keine Verwandten,
d.h. schon, aber keinen Kontakt.
Ganz schlimm empfinde ich es,
wenn alte Menschen von ihren Kindern entmündigt werden.
Wenn diese Nachkommen anfangen übergriffig über sie zu bestimmen.
Bei meinen Krankenhausaufenthalten habe ich das bei anderen Patienten gesehen.
Eine krebskranke leicht demente Frau wurde zur x.ten Chemotherapie verdonnert,
obwohl sie nicht wollte und sich dagegen aussprach.
Aber die Nachfahren kamen mit Riesengeschenkkörben fürs Personal in die Klinik
und die Einwände der Betroffenen waren vom Tisch.
Das Recht auf ein selbstbestimmtes Leben zu verlieren,
ganz egal wie es in den Augen anderer aussieht,
ob es vernünftig ist, 
ob es gesellschaftskonform ist,
finde ich schrecklich und es sollte Schutzeinrichtungen für Alte vor ihren Familien geben.
Eine andere Bettnachbarin ( bessere Unternehmersfamilie) musste sich
mit ihren 80 Jahren, wenn der Besuch kam, dauernd anhören, was sie zu wenig und falsch machen würde.
Eine sehr gepflegte Frau, mit einer ansehnlichen Auswahl an schicker Nachtkleidung, mit der Haut einer 30jährigen,
musste sich demütigen lassen.
In welchen inneren/äußeren Abhängigkeiten sind diese Alten, dass sie sich das gefallen lassen?
Je älter man ist, desto weniger ist man wert in dieser Leistungsgesellschaft.
Keine Achtung vor Weisheit und gelebten Jahren.
Ich habe kein Problem damit, aber ich mag es auch nicht bei anderen Menschen sehen.
Ich finde es frech.
-----
Erwähnenswert:
Choi Soon Hwa hat mit 81 Jahren an der Miss Universe Wahl in Korea teilgenommen.
Sie ist nur Zweite geworden.