Samstag, 12. Dezember 2009

DONNA'S SCHREIBPROJEKT DEZEMBER 2009


Weihnachten stand vor der Tür und wieder einmal hatte es diese endlosen Diskussionen gegeben…
Diskussionen über Geld, das hinten und vorne für das Notwendigste nicht reichte. Seit Franz arbeitslos geworden war, der Betrieb zugesperrt hatte, in dem er 18 Jahre lang beschäftigt war, war die Not bei ihnen ein ständiger Gast. Jede kleinste unvorhergesehene Ausgabe war fast nicht zu finanzieren, Elisa verdiente ein wenig mit Putzen dazu, aber selbst die Miete der bescheidenen Wohnung war zu teuer. Beim Heizen musste gespart werden, das einfachste Essen kam auf den Tisch, irgendwelche Sonderwünsche waren für sie alle lange gestrichen - wie sollten sie in diesen schweren Zeiten ein wenig weihnachtliche Freude empfinden? Die Hoffnung auf eine Verbesserung ihrer Lage hatten sie aufgegeben, die Schlangen am Arbeitsamt wurden mit jeder Woche länger und Beschäftigung in der Region war nicht zu bekommen. Dünn und blass sah Christa, ihr kleines Mädchen aus - so gerne hätten sie ihr eine Freude gemacht, die langersehnte Puppe geschenkt und Eislaufschuhe, damit sie mit den anderen Kindern der kleinen Stadt zu dem nahen Teich, der jetzt im Winter zugefroren war, gehen konnte. Sie hatten keine Ideen und auch keine Kraft mehr sich gegen die Ungerechtigkeiten des Schicksals, das sie getroffen hatte, zu wehren. Die Armutsfalle war zugeklappt, sie saßen darin fest - welche Bedeutung sollten Feiertage für sie haben? Die Ausweglosigkeit ihrer Situation führte immer wieder zu bösen Streitereien, am meisten litt Christa, ihr Augenstern, darunter. Erinnerungen an frühere Jahre, an frühere Weihnachten, als noch alles in Ordnung war, hatten sie vor Augen. Die schönen Familienstunden unterm Christbaum, das festliche Essen, die liebevollen Geschenke waren Vergangenheit, die Gegenwart hatte nichts außer Entbehrungen für sie bereit. Mit der Not war ihre Liebe gestorben. Hässliche Worte ersetzten das tägliche Brot. Wie sollte es nur weitergehen?
Das Problem ist unlösbar , daher gibt es kein Ende der Geschichte ...
Vielleicht mag sie jemand anderer weitererzählen. Jemand der eine Lösung für Armut hat.

16 Kommentare:

  1. Sicher ist das schlimm, besonders im Angesicht des ganzen Reichtums und Konsums um einen herum. Ich weiß nicht, wie es dann bei uns wäre, wie ich das verkraften würde. Mir fallen nur ganz spontan ganz arme Menschen in anderen Ländern ein, die trotzdem Lebensfreude ausstrahlen ... Schwierig ...

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  2. Eine sehr traurige Geschichte, die vermutlich für sehr viele Realität sein dürfte.
    Ich könnte mir gut vorstellen, dass grad während der Weihnachtszeit Armut noch schwerer zu ertragen ist.

    Eine Fortsetzung der Geschichten? Es wird noch trauriger ... oder es geschieht ein Wunder. Leider geschehen Wunder sehr selten, aber in Geschichten kommen sie doch ab und zu mal vor

    Einen schönen Tag wünsch ich dir
    Liebe Grüsse
    Brigitte

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  3. An Weihnachten werden die Nachbarn anklingeln und auf ein Glas Glühwein einladen. Man wird ins Gespräch kommen und dann ergibt es sich, dass der Nachbar jemanden kennt, der einem handwerklich begabten Mann eine Arbeitsstelle anbieten kann. Der Vater wird wieder Geld verdienen und die Nachbarn werden gute Freunde, die auch in Zeite mit weniger Not gerne zusammen etwas unternehmen.

    So oder so ähnlich könnte es sein. Das jedenfalls würde ich der Familie wünschen.

    Ich bin Optimist. Ganz hoffnungslos sieht es selten aus. Irgendwoher kommt immer ein Lichtstrahl.

    Danke für deine Geschichte

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  4. Deine Geschichte rüttelt wach! Beim Fest der Liebe denken viele nur an sich selbst. Viele könnten helfen, tun es aber nicht.

    Danke ür diese traurige, aber gelungene Geschichte, in der vor lauter Not die Liebe stirbt.

    Allen Menschen, die sich in einer ähnlichen Situation befinden wie deine beschriebene Familie, wünsche ich ein WEIHNACHTSWUNDER, einen Nachbarn, der teilt, Freunde, die helfen oder jemand, der vielleicht anonym ihnen etwas vor die Tür stellt.

    Ein schönes Adventswochenende wünscht dir
    Donna

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  5. In solch traurigen und fast auswegslosen Situationen sind böse Worte das totale Ende, und das Schlimmste und Allertraurigste daran ist die kaputte Seele eines hilflosen Kindes.

    Der Zusammenhalt in derartig schlimmen Situationen zeigt erst die wahre Liebe und die Verantwortung der Familie, dem Partner und ganz besonders den Kindern gegenüber.
    Sie sind und bleiben die unschuldigsten Opfer solcher Miseren.

    Blinkyman

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  6. Für viele Kinder ist diese Geschichte Wirklichkeit und entsprechend hart: Streitende Eltern, keine Liebe, keine Freude daheim. Dazu in der Schule missachtet, wo Klassenkameraden ungeschönt die Haltung Ihrer Eltern weitergeben: Haste was, dann biste was - haste nix, bist nix.
    Die Lösung für diese Art Armut wäre Armut für alle - dieser Weg beginnt sich bereits abzuzeichnen.

    Ging mir schon auf den Magen, Deine Geschichte, eben weil sie wahr ist.

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  7. Was soll man dazu sagen. Auch solche Weihnachtstage gibt es, ganz ohne Freude und Wärme.

    Deine Geschichte rüttelt auf und macht betroffen. Auf eine gute Art!

    Liebe Grüsse,
    Quer

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  8. Ja, liebe Ingrid, das es stimmt, dass man sich vermehrt streitet, wenn das Geld nicht reicht. Ich laß´es aber nicht dazu kommen.....

    ...und "wer" Armut auflösen könnte, denke ich, wissen wir. Nur, "Die" tun es nicht, im Gegenteil. Denen sind wir total egal. Die kümmern sich grad´um ihre eigene Familie und weiter geht die Freundschaft nicht.

    Aber ich will nicht meckern. Gehungert wird hier noch nicht, und auch wenn die Probleme nicht weniger werden,....halte ich die Laune hoch so gut es geht!
    Was nützt es denn sich noch gegenseitig das Leben schwer zu machen. Das begreifen Viele nicht. Keiner ist Schuld....von uns...
    Schuld sind "Die", die die Taschen nicht voll genug kriegen, wo es noch das X-te Auto in der Garage sein muß, wo die Schränke überquillen und wo man mit seiner eigenen Jacht, mal so zum Spaß, um die Welt schippert.....

    Ganz liebe Grüße
    und ein schöenes Wochenende wünsche ich Dir.
    Rosi

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  9. mir fehlen die worte.
    so traurig und hoffnungslos.
    allerdings weiß ich durch teilweise eigenes erleben, dass es noch viel übler zugehen kann. mit von alk hervorgerufenen gewaltexzessen...oh, nein, lieber nicht dran denken.
    so geschrieben hast du das, dass es voll nachzuempfinden ist...
    und mir fällt die geschichte vom mädchen mit den zündhölzern ein.
    gruß von sonia

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  10. Das ist eíne traurige Geschichte. Sie macht einem ratlos. Ich würde aber auch nach einem tröstlichen Ende der Geschichte suchen, müsste ich sie weiter schreiben.
    Liebe Grüße
    Jorge D.R.

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  11. jetzt fehlt aber wirklich dass sich einer der beiden großen aufrappelt und sich fragt ob das kind dünn und blass ist weil es keine schlittschuhe hat oder weil sich die eltern nur noch streiten
    sich besinnt auf das was mal erträumt war und das was noch da ist
    zeit für einander
    und dem geld eine nase dreht
    in der kleiderkammer holen wir einen rucksack
    und gehen jeden tag raus
    feiern weihnachten draussen
    wandern so weit die füße tragen
    besuchen ringsum alle burgen schlösser und museen und gehen denen am eintritt so aufs gemüt dass sie uns so reinlassen
    wir suchen uns andere die ähnlich denken und einer wird wohl noch einen garten haben zum gemüseanbau
    und einer kennt den förster der den leseschein so ausstellt
    und einer kann mit seinem alten schnitzmesser wahre wunder hervorbringen
    und war nicht weihnachten früher als wir noch alles kaufen konnten ein ziemlicher stress
    das muss noch und das muss noch
    und die familie hat unterm blinkenden baum vor allen paketen mit vollem bauch nur gezankt...
    nein kein weihnachtswunder
    ein umdenken muss her
    wie wir uns von dieser gehirnwäsche des geldes befreien
    ich hab gut reden?
    ja ich hab gut reden
    noch hab ich alles...

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  12. leider wahr ... es gibt noch schlimmeres ... sehe ich an meinem arbeitsplatz ... papa im häfn ... mama am strich ... kind kein geld für schulsachen (das fällt auf, dadurch kann man manchmal helfen, aber es soll halt niemand merken, wegen eifersucht und so ...)... wirksame hilfe ist nur durch (aus)bildung und gute freunde möglich, aber wenn die die gleichen probleme haben und im suff ertränken, schaut das ergebnis traurig aus ... angeblich stehen so viele klöster leer, könnte man die nicht zu neuem leben erwecken und solchen familien eine zukunft schenken? angeblich machen das manche buddhistischen klöster ... helfen sehr erfolgreich drogenkranken ... warum soll das bei uns nicht gehen ...? lg kri

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  13. danke für eure kommentare. sehr schöne gedanken habt ihr niedergeschrieben.
    ich war nicht daheim, kann erst morgen all die anderen geschichten lesen.
    liebe grüsse hinaus in die blogwelt!
    ingrid

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  14. Es sind gerade die traurigen Geschichten, die dafür sorgen, dass wir verstehen, was Glück ist.
    Danke für Deine Geschichte
    Karin

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  15. Ich kann nicht schreiben..."Deine Geschichte hat mir gut gefallen", dafür ist sie viel zu nah an der Realität. Das, was Du so treffend beschreibst müssen jetzt inzwischen so viele Menschen durchmachen...
    Eine gut geschriebene traurige Geschichte, für die ich, fürchte ich, auch kein Ende weiß.
    Liebe Grüße, Petra

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  16. es würden mir verschiedene fortsetzungen der geschichte einfallen.
    wunder
    caritas
    helfende hände
    oder wie birgit vorschlägt, die lösungen ohne geld.
    aber wo keine hoffnung ist,
    ist auch keine kraft.
    deshalb ist unglück so einzementiert.

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