Montag, 25. November 2024

DIE MUTTER


 Unsere Beziehung war schwierig.
Voller Anziehung, voller Konflikte.
Eine Frau mit Präsenz.
Beim Betreten füllte sie den Raum.
Geblieben sind ein paar Fotos und einige Erinnerungen.
Wenig für ein ganzes Leben.
Ich weiß, dass ich ungerecht bin,
aber mir fallen nur meine Verletzungen ein.
An den Gefühlen verändert sich nichts.






13 Kommentare:

  1. Eine raumfüllende Mutter - eine autonomiebedürftige Tochter! Ja, die Gefühle lassen sich auch mit Erkenntnissen im Kopf nicht beeinflussen. Unsere Generation hat sich ja auf alle verfügbaren Fahnen geschrieben: versöhne dich mit deiner Mutter! Und jetzt, wo ich schon so alt bin wie ich bin, muss ich sagen: Quatsch!! Was verletzt wurde, ist vernarbt, nicht geheilt. Oder?
    Bei welcher Person in deinem Umfeld hast du dich als Kind am wohlsten gefühlt?
    Lieber Gruss Ursula

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  2. Liebe ist da, aber gut wird das zwischen uns nie mehr. Sie geht nun auf die 90 zu, ich auf die 60. Da sind zu viele Verletzungen.

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    1. interessant ist, dass menschen in familien so unterschiedlich sein können, dass wirklich kaum brücken zu bauen sind.

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  3. Den Müttern wird und wurde zu viel aufgeladen. Viele haben das Ideal nicht hingebracht. Die Leidtragenden sind immer die Kinder. Manchmal leiden sie selbst auch. Mit den Vätern ist es nicht anders, aber die hatten mehr Freiheiten. Jeder von uns muss sich mit dieser Vergangenheit beschäftigen, denn sie ist in unseren Zellen gespeichert. Die nötige Distanz kann man aufbauen, denn die Verletzungen sind ein Leben lang da.
    Sonnige Grüße
    hibisca

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    1. bei uns war die typische alte rollenverteilung. vater war fürs geldverdienen zuständig. der war gar nicht für familie zuständig. meiner mutter wurde nicht viel aufgeladen. aber sie war mit der rollenverteilung unglücklich. frustriert.
      liebe grüße zu dir

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  4. ...........und dann Erklärungen wie---das war die Kriegsgeneration, lass ich nicht gelten.
    Viele Mütter waren liebevoll zu Ihren Kindern----trotz oder obwohl Kriegsgeneration!
    Nie kann ich mich erinnern, dass ich von meiner Mutter als Kind liebevoll in den Arm genommen wurde.
    Fatal ist, dass ich - je älter ich werde meine Schuldzuweisungen nicht abnehmen.
    Oder werden die Erinnerungen von seinerzeit immer präsenter?
    Dann kippe ich ganz schnell in die fröhliche Kinderwelt meines siebenjährigen Enkels, der uns 5 Erwachsene
    in sein Klavier-Rätsel-Spiel eingebunden hat.
    Wer erkennt dieses Kinderlied?
    Ich habe gewonnen!
    Stolz auf den gerade zahnlosen, begabten Pianisten grüßt
    Heide


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    1. glücklicherweise wird es immer mehr egal. so viel wasser ist in der zwischenzeit ins meer geronnen!
      liebe grüße in die glückliche enkelwelt

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  5. Für mich schaut sie aus, als wäre sie mitunter sehr gestreng gewesen…meint Sonja

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  6. Wenn eine Mutter sich selbst liebt, bleibt keine Liebe mehr für das Kind. Diese Mütter haben dann auch nicht selten nur ein einziges "Pflichtkind". Auch ich bin ohne Herzenswärme groß geworden, habe meine Mutter aber abgöttisch geliebt und hätte alles für sie getan.... auch als ich schon weit über 60 Jahre alt war.
    Nun lebt meine Mutter nicht mehr und so vieles bleibt ungeklärt. Komisch nur, daß ich sie gehen lassen konnte, ohne allzugroße Trauer und Tränen meinerseits.
    Bis zuletzt habe ich gehofft, sie sieht mich, nimmt mich wahr, schaut mich an.....

    Herzliche Grüße
    Anne

    Herzliche

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    1. du bringst es auf den punkt. nicht wahrgenommen werden, nicht gesehen werden - das ist der schmerz.
      liebe grüße

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  7. Ihr Lieben in der Runde hier!
    Interessant, daß das ein Thema ist, daß uns alle nicht kalt läßt...
    Meine Mutter hat uns erst mit 40 bekommen. Ich hab lang gehadert,
    daß ich mich nicht an Zärtlichkeit erinnern kann, daß mein gutes Abitur
    nicht gewürdigt wurde und mir zuhause keiner Mut zu einem Medizinstudium
    zusprach. Aber der Altersunterschied und "nur" ein Volksschulbesuch im Krieg,
    dann Flucht aus Schlesien und hier immerhin doch eine Krankenpflegeausbildung
    in den 50er Jahren. Da war kein Verständnis dafür, daß es noch mehr geben könnte.
    Ich genieß das enge Verhältnis zu meinen Töchtern umso mehr. Meine Mutter ist
    nun 92 und ich spüre, jetzt in ihrem Alter, daß sie selber Zärtlichkeit braucht.
    Du siehst Deiner Mutter so unglaublich ähnlich, Ingrid!!
    Herzliche Grüße, Ursel

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    1. jeder hat eine mutter. mit vor- und nachteilen. wenn man keine hat, ist es auch schrecklich.
      liebe grüße

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