Mittwoch, 1. Februar 2023

ÜBER DAS ALTER


So einen grauen Schnitter vor das Haus zu stellen,
das ist schon ziemlich - naja, eigenwillig.
Ein Fundstück im Vorbeifahren.
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In einem 200 Jahre alten Buch diesen Absatz über das Alter gelesen:

"Das Alter und seine gehörige Behandlung"
"Das Alter, uneracht es an sich die natürliche Folge des Lebens und der Anfang des Todes ist, kann doch selbst wieder ein Mittel werden, unsere Tage zu verlängern. Es vermehrt zwar nicht die Kraft zu leben, aber es verzögert ihre Verschwendung, und so kann man behaupten, der Mensch würde in der letzten Periode seines Lebens in dem Zeitraum der schon verminderten Kraft, seine Laufbahn eher beschließen, wenn er nicht alt würde.
Dieser etwas paradox scheinende Satz wird durch folgende Erläuterungen seine Bestätigung erhalten. Der Mensch hat im Alter einen weit geringern Vorrath von Lebenskraft, und weniger Fähigkeit sich zu restauriren. Lebte er nun noch mit eben der Thätigkeit und Lebhaftigkeit fort, als vorher, so würde dieser Vorrath weit schneller erschöpft sein, und der Tod bald erfolgen. Nun vermindert aber der Character des Alters die natürliche Reitzbarkeit und Epfindlichkeit, dadurch wird die Wirkung der innern und äußern Reitze, und folglich die Kraftäußerung und Kraftverschwendung auch vermindert, und so kann er bei der geringern Consumtion mit diesem Kraftvorrath weit länger auskommen. Die Abnahme der Intension des Lebensprozesses mit dem Alter verlängert also seine Dauer."
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Also, besser länger im Bett bleiben.


 

7 Kommentare:

  1. Grins! Wie war das noch mit diesem "dem Leben Jahre geben" oder eben "den Jahren Leben geben"?
    Ein witziger Text. In sich logisch. Wenn man den Sensenmann so lang wie möglich nicht wirken lassen will. Der andere Ansatz wäre das, was manche so bezeichnen: die Kerze an beiden Enden brennen lassen.
    Oder einen Mittelweg wählen: mal intensiv, mal geruhsam.
    Business as usual also.
    (Makaber der Typ vor der Haustür. Wobei: ich wohn direkt am Friedhof, ist das nicht fast das gleiche?)
    Lieber Gruss Ursula

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    1. neben dem friedhof wohnen - das ist auch besonders. aber du bist sicher gut daran gewöhnt.
      liebe grüße aus dem schnee

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  2. Der Sensenmann ist ein Übungsobjekt, nehme ich an.
    Das Alter ist eine Zahl. Diese spürt man jedoch in den Knochen und sonst wo. Man kommt seinem Körper so nah und manchmal beginnt er zu sprechen: Mach das nie wieder u.s.w.
    Früher konnte man 2 Tage durchfeiern und heute? Heute kann ich 3 Tage schlafen. Lebend kommt hier keiner raus aus der 3-D-Ebene.
    Grüße mit den ersten gelben Blumen, die ich heute gesehen habe!!!!
    Jetzt kommt dann die große Kälte, angeblich!
    Bibber
    hibisca

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    1. und bei mir kommt der viele schnee. bin schon im schaufeltraining und darf auch wieder auf den dachboden zum marder turnen um die satellitenschüssel vom schnee zu befreien. winter ist schön. 😀
      also, hübsch ist das weiß.
      liebe grüße ins tiefland

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  3. Mir gefällt es sogar, direkt neben dem Friedhof zu wohnen. Der sieht aus wie ein hübscher Garten. Im Winter die vielen Grablichter kann sehr mystisch aussehen. LG U

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  4. Diese düstere Figur vor dem Haus, da wäre ich neugierig, wer da wohnt und was es für eine Bewandtnis hat...irgendwas muss ja geschehen sein. Zum Sichgeschichtenausdenken taugt es aber auch...
    Gruß von Sonja

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    1. leider weiß ich nix. aber ich glaube, die figur ist von dem künstler, der auch die goldenen macht.
      leider habe ich seinen namen vergessen. die figuren sehen alle gleich aus, werden aus irgendeinem plastik gegossen.
      so ein riesending vors haus zu stellen, das regt die fantasie an.
      liebe grüße

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