Dienstag, 9. Dezember 2008

VOM GUTGEHEN

Heute war ein Bilderbuchwintertag.
Eine Stunde bin ich in der Sonne gelegen.
Alles ist verschneit, Glitzerschnee mit Himmelsblau.
Jetzt gibts noch Mond und Sternengefunkel.
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Seit ich diesen Blog schreibe,
wird mir immer klarer
wie gut es mir geht.
Ich brauche nur vor die Tür gehen
und hab schon die schönsten Fotomotive -
dafür fahren andere Menschen auf Urlaub.
Ich hab auch viel in der Stadt gelebt,
hab sogar einmal jahrelang in einem Hotelappartement gewohnt,
aber das waren für mich immer nur Schlafplätze.
In diesen Bienenwabeneinheiten
verliert frau leicht die Bindung ans Universum.
In meinen Stadtjahren war ich immer unterwegs,
hab die Vergnügungen und Möglichkeiten
des urbanen Lebens ausgeschöpft.
War alles gut
und ich mag Stadt auch
aber ich leide unter den vielen Hässlichkeiten
die ich dort immer ausblenden, wegblenden muss.
Ich mag nicht mit dem ständigen Wahrnehmungsfilter
durch den Tag gehen
und den brauche ich in der Stadt
sonst halte ich das, was ich sehe, nicht aus.
Ja, ich zahle einen Preis für das Leben das ich lebe.
Es ist beschwerlicher,
es ist einsamer,
es ist härter und unmittelbarer,
aber es ist unvergleichlich schöner.
Und es passt zu mir.
Es ist meines.

5 Kommentare:

  1. Schön gedacht und geschrieben und ich kanns gut verstehen. Ich bin auch immer froh, wenn ich aus der (eigentlich geliebten) Stadt wieder raus und zurück in meinem Vorort bin.

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  2. Sehr cool,der Liegestuhl im Schnee.
    So hatte ich mir das eigentlich mit dem Strandkorb vorgestellt.
    Für mich war und ist das Stadtleben immer nur ein ganz kurzer Trip.
    Ich finde das quirlige Leben und die vielen Menschen kurzzeitig immer sehr inspirierend -aber dann verliere ich ganz schnell den Kontakt zur Natur und damit zu mir selbst,fühl mich einsam und deprimiert-deplaziert.
    Ich bewundere Menschen wie Luisa,die auch mitten in München magisch und geerdet lebt-ich kann es nicht.
    Das Beschwerliche und Unmittelbare
    ist auch meins.
    Liebe Grüße,Stela

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  3. hallo mädels,
    ich hab ja keinen strandkorb, weil ich auch keinen sand hab.
    heute ist mir aufgefallen - ich bin schon recht von "schönheit" abhängig, beeinflusst mich sehr -
    überhaupt möchte ich immer eine kleine welt, wo alles in ordnung ist.
    naja, nobody is perfect - werde daran arbeiten und mich ins unperfekte, häßliche vertiefen.
    liebe grüße ingrid

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  4. Hallo Ingrid!
    Ganz ehrlich,...in die Stadt möchte ich auch nicht ziehen,....eher noch weiter in den Wald,...oder auf einen Berg,....nur weit weg von den vielen "innerlich" häßlichen Menschen,...und es ist bedaurerlich, das man das so sagen muss.
    Ich lebe auch lieber an, oder außerhalb der Grenzen der Gesellschaft.....da ist Frau doch viel näher an dem, was wirklich ist.
    Liebe Grüße
    Grey Owl

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  5. hallo grew owl,
    ja, du hast recht, ist viel schöner am rande von allem zu leben.
    liebe grüße
    ingrid

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